Im Bereich der Visualisierung von Ergebnisdaten, die auf einem Parallelrechner berechnet wurden, sind eine Reihe von weiteren Ansätzen denkbar. Welcher Ansatz verwendet wird, ist immer abhängig von der verwendeten Hardware und Software.
Eine Erweiterung der vorhandenen Schnittstelle ist wie folgt vorstellbar: Die Schnittstelle zwischen dem Berechnungsprogramm und dem visualisierenden Programm ist über mehrere Links von mehreren Prozessoren aus möglich. Hierbei wäre dann die Synchronisation der Daten durch das Ausgabeprogramm oder die Schnittstelle zu vollziehen. Diese Vorgehensweise wäre sinnvoll, wenn das darstellende Programm wesentlich weniger Zeit benötigen würde als das berechnende.
Eine weitere vorstellbare Optimierung der Schnittstelle ist, daß die Menge der zu übertragenden Daten auf ein Minimum reduziert wird. Dies kann einerseits dadurch geschehen, daß die Schnittstelle auf einen Datentyp reduziert wird und andererseits nur noch die Ergebnisdaten überträgt.
Im ersten Fall würde man sich die meisten Kommunikationen für die Verwaltung von AVS ersparen können. Es wäre hierbei nur eine geringe Geschwindigkeitszunahme zu erwarten, da die Datenmengen für die Verwaltung nur sehr klein gegenüber den Datenmengen der Ergebnisdaten sind. Der Vorteil dieser Lösung dürfte eher in der Programmierung der Schnittstelle liegen. Man müßte keine Rücksicht auf Datenstrukturen nehmen, die eigentlich gar nicht übertragen werden sollen und kann dadurch einen verbesserten Transfer der Daten vom Parallelrechner zur darstellenden Workstation erreichen. In der zweiten Variante steckt ein größeres Potential der Optimierung. Die Menge der Ergebnisdaten macht im Vergleich zu den verschickten Daten nur einen geringen Teil aus. So ist z.B. in dem mehrmals angeführten Beispiel die Menge der ausgetauschten Daten 133 Kilobyte je Darstellung, während die Menge der entstandenen Ergebnisdaten nur bei etwa 27 Kilobyte liegt. Die restlichen Daten bestehen nur aus der Netzgeometrie.
Es ist sinnvoll, die Schnittstelle anders aufzubauen. Für die Übertragung der Netzgeometrie stehen zwei Varianten zur Verfügung. Entweder kann sie während der ersten Übertragung der Daten mit transferiert werden oder sie wird zu Beginn der Darstellung vom darstellenden Programm direkt aus einer Datei eingelesen.
Eine weitere sinnvolle Erweiterung der Schnittstelle wäre es, wenn eine Interaktion des Nutzers ermöglicht würde. Das Visualisierungsprogramm würde so zu der Bedienungsoberfläche des Berechnungsprogramms. Für diese Erweiterung ist eine größere Umstrukturierung der Schnittstelle notwendig, da hier Kommunikationen in beide Richtungen notwendig werden.
Die Geschwindigkeit der Darstellung von Geometrien ist auf normalen Workstations nicht immer befriedigend. Wenn das visualisierende Programm z.B. Lichtreflexe auf die Geometrie berechnen soll, ist die Verwendung von speziellen Grafikrechnern, wie einer Silicon Graphics, der Nutzung einfacher Workstations vorzuziehen. Für diese Darstellungsart ist wiederum eine andere Schnittstellenart notwendig. Diese Schnittstelle müßte dann dreigeteilt sein. Die Kommunikation direkt vom Parallelrechner zu einem Grafikrechner ist nur über einen Internetsocket möglich. Da dieser dann nur eine sehr geringe Übertragungsrate erreichen würde, ist eine Zwischenstation auf der Workstation direkt am Parallelrechner notwendig. Der Datentransfer zwischen dem Parallelrechner und der Workstation könnte dann über einen schnellen UNIX-Socket realisiert werden, während die Übertragung der Daten zum Grafikrechner dann über einen normalen Internetsocket vollzogen werden könnte. Hierdurch wäre eine optimale Übertragungsrate, aber auch der bestmögliche Datentransfer zu einem extern stehenden Grafikrechner mit ausreichender Darstellungsleistung verwirklicht.