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Die digitale Einzelbildaufzeichnung bietet die Möglichkeit, einzelne vorher erstellte Bilder zu einem Film zusammenzufügen. Man kann hier mit voller Videoauflösung arbeiten. Dies beinhaltet die maximale Auflösung sowie die Anzahl der Bilder pro Sekunde. Zum Zwischenspeichern der Bildsequenzen dient eine digitale Bildplatte. Diese kann, genauso wie Video, 25 Bilder pro Sekunde mit einer Auflösung von 720x576 Pixeln speichern. Gespeichert werden hierbei je Bildpunkt ein Byte Helligkeit und je Bildpunkt ein Byte Farbinformation. Die digitale Bildplatte hat deshalb eine Datenrate weit oberhalb von SCSI Festplatten. Sie überträgt zum Videorekorder eine Datenrate von etwa 20 MByte/s [Kämpf, 1995].
Abbildung: Ablauf bei der Einzelbildaufzeichnung
Die Einzelbildaufzeichnung kommt einem Drucken von Bildern auf Papier nahe. Der Unterschied ist nur, daß hier nicht auf Papier gedruckt, sondern auf Videoband kopiert wird. Die Automatisierung wurde über einen lpr/lpq Videoserver realisiert. Mit einem vom HRZ entwickelten Verfahren ist ein automatisches, bildgenaues Kopieren von der Bildplatte auf ein Videoband möglich.
Der Videoserver bietet folgende Funktionen an:
- Transfer der Bilddaten auf Bildplatte
- Übernahme der Bildsequenzen auf Videoband
- Aufzeichnung von Standbildern
- Simulation einer unendlich großen Bildplatte durch vollautomatisches Kopieren auf Videoband
- Zugriff und Steuerung des Servers durch eine Workstation
Zur Erstellung eines Videofilms aus Einzelbildern können drei verschiedene Bildformate verwendet werden: GIF, PPM und Postscript. Die beiden Rasterbildformate GIF und PPM können einen beliebige Größe haben. Optimal ist eine Größe von 720x576 Pixel, da hier keine Skalierung während der Aufzeichnung notwendig ist. Eine Skalierung bringt immer ein Verlust der Bildqualität mit sich. Bei der Erstellung der Einzelbilder ist immer eine Besonderheit von Video zu beachten: Die Bildpunkte auf einem Fernsehbildschirm sind nicht quadratisch. Video hat ein Seitenverhältnis von 4:3 (720:576). Der Bildschirm weist aber ein Verhältnis von 5:4 auf. Aufgrund dieser Gegebenheit ist bei der Darstellung von Kreisen oder anderen geometrischen Körpern, bei denen man später eine Verzerrung vermeiden möchte, vorher eine entgegengesetzte Verzerrung notwendig.
Postscript wurde eigentlich als Programmiersprache für Drucker entwickelt. Sie stellt einen Industriestandard dar und wird heute von den meisten Grafikprogrammen unterstützt, weshalb auch eine Anbindung des Videoservers entwickelt wurde. Da Postscript nicht pixelorientiert ist, ist eine Skalierung der Zeichnungen nicht notwendig. Postscript hat aber auch einen Nachteil: Eine Datei im Postscriptformat kann sehr groß und die Konvertierung in ein Rasterbild sehr aufwendig und langsam sein.
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Michael Burghardt