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Postprozessor

Der letzte Abschnitt der Berechnung ist der  Postprozeß. Er dient der Auswertung der berechneten Daten. Die berechneten Daten bestehen meist aus Vektoren oder Skalaren, die entweder den Knoten oder den Elementen des Gebietes zugeordnet werden. Diese Ergebnisse können in der Statik Verschiebungen oder auch Schnittgrößen wie Momente sein. Der Postprozessor muß aus den Ergebnissen und der den Ergebnissen zugrundeliegenden Elementgeometrie einen konsistenten Datensatz erzeugen. Er sollte die berechneten Daten übersichtlich darstellen können. Hierfür bietet sich eine graphische Ausgabe an. Bei dieser ist es notwendig, einzelne Teile des Gebietes genauer betrachten zu können. Zoom-Funktionen sowie die Möglichkeit der Schnittbildung bei dreidimensionalen Körpern sind hier sinnvoll.
Bei statischen Berechnungen sollte neben der Darstellung der Kraft- und Momentenverläufe auch eine Visualisierung des deformierten Systems vorgesehen sein. Einzelne Ergebniswerte der Berechnung, z.B. Extremalwerte, sollten über eine interaktive Eingabe ermittelt werden können. Die Ergebnisse der Berechnung können normalerweise auf zwei Arten weiterverarbeitet werden. Entweder können sie über eine Schnittstelle an ein anderes Programm, z.B. an ein Bemessungsprogramm, weitergegeben werden, oder sie werden zur manuellen Bemessung auf Papier ausgegeben. Dies sollte in einer frei definierbaren Form geschehen können.
Bei der 2D-Simulation von hydraulischen Problemen ist oft eine dreidimensionale Betrachtung der Ergebnissse sinnvoll. Die Ergebnisse, meist Wasserhöhen plus Geschwindigkeiten oder Schadstoffkonzentrationen, sind auf diese Art gut als Höhe plus Farbe gleichzeitig darstellbar. Der Postprozessor muß die Ergebnisdaten mit den 2D-Netzdaten zu einer 3D-Geometrie zusammenfassen. Danach muß er die Umrechnung der 3D-Daten in ein zweidimensionales Rasterbild realisieren, welches dann visualisiert wird. Der Betrachter sollte die Möglichkeit haben, die Ergebnisgeometrie aus beliebigen Sichten zu betrachten. Für einige Anwendungen ist die Möglichkeit der Bildung von Schnitten notwendig. Für diese Visualisierung benötigt man Rechner mit großer Rechenleistung im Grafikbereich, da die Umwandlung der 3D-Geometrien auf 2D-Rasterbilder sowie die Schnittführung sehr aufwendig sind. Wenn das numerische Modell schon aus 3D-Daten besteht, sind die Darstellungen der Ergebnisdaten nur noch als Farben oder als Vektorpfeile in den Knoten darstellbar. Diese Geometrie muß dann ebenfalls in ein 2D-Rasterbild umgewandelt werden, um sie visualisieren zu können.


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Michael Burghardt